Frühjahrskonzert der Blaskapelle Isen

 

Isen (az) – Pure Freude erlebten über 2000 Zuschauer am Wochenende beim Frühjahrskonzert der Blaskapelle in der Isener Schulturnhalle. Freude auch beim jungen Musikerensemble, dem man den Spaß am Spielen richtig anmerkte und die unter der Leitung von Balthasar Nußrainer zwei brillante Aufführungen hinlegten. Nußrainer führte zum letzten mal den Dirigentenstab, den er vor 26 Jahren von Konrad Bauer übernommen hatte und nun wiederum an Regina Gaigl weiterreicht. Franz Junker bedankte sich im Namen aller Musiker für seinen enormen Einsatz. Er habe aus einer Blaskapelle ein richtiges Orchester geformt. Auch Bürgermeister Fischer war voll des Lobes für den „kulturellen Botschafter Isens“ und überreichte ihm den Ehrenteller der Marktgemeinde. „Freude“ hieß folgerichtig auch das Märchen-Musical von Kurt Gäble, dass den ersten Teil des Konzertes bestimmte. Die jungendlichen Gesangs-Solisten Franziska Wolf und Andre Bulhoes überzeugten nicht nur mit ihren reifen Stimmen, sondern auch mit schauspielerischem Talent. Die Geschichte erzählt vom Geschäftsmann, der seine Freude verloren hat und mit Hilfe einer alten Frau, die sich prompt als junge entpuppt, wieder lernt, sich an kleinen Dingen zu freuen. „Willst du wieder Freude haben, dann öffne die Tür und komm heraus“, hieß es in einem der Musical-Songs, was zugleich die Hauptaussage des Stückes war. Mit ausdruckstarker Gestik und tänzelnden Bewegungen untermalte der Kinderchor unter der Leitung von Lorenz Gömbi das Stück und trug sehr zur Auflockerung bei. Der zweite Teil war nicht nur ein bloßer Querschnitt musikalischen Leistungsvermögens, sondern zündete förmlich ein Feuerwerk, das die Klasse des Orchesters unterstrich. Jede Nuance stimmte, Lautstärke- und Tempowechsel gelangen scheinbar mühelos. Multimedial mit Diashow und Lichteffekten wurden sowohl die dramatischen Momente bei den Westernklassikern von Ennio Morricone („Spiel mir das Lied vom Tod“) als auch die lustigen Szenen aus Walt Disneys „Dschungsbuch“ untermalt. Sehr souverän moderierte Peter Linner die beiden Abende und führte das Publikum unterhaltsam auch an das einzige klassische Stück heran, die „Diebische Elster“ von Gioacchino Rossini, dem „Dieter Bohlen von damals“. Bei „One Moment in Time“ zeigte bereits Regina Gaigl ihre Führungsqualitäten mit dem Taktstock. Ebenso bei der Zugabe „Am Ende nur, siegt die Natur“. Das Stück stammt aus dem Musical „Melusina – die Rückkehr der Seejungfrau“ von Timmy Hölter und Mane Mildenberger, das im Juli am Isener Freizeitheim Premiere haben soll. Die Titelrolle wird Franziska Wolf übernehmen. Begleitet von Hölter an der Gitarre zog die siebzehnjährige Schülerin noch einmal sämtliche Register ihres Könnens. Der begnadete Schlagwerker Mildenberger hatte das Stück eigens für das Frühjahrskonzert arrangiert. Mit dem Tölzer Schützenmarsch verabschiedete sich die Isener Blaskapelle. Ein Wiedersehen im nächsten Jahr wird es auch mit Nußrainer geben, dann allerdings am Tenorhorn. „Vielleicht gründet sich ja noch eine Senioren-Kapelle“, meinte er schmunzelnd. Einen Dirigenten wüsste er schon …